Angola ist ein Staat im südwestlichen Afrika, oberhalb von Namibia. Er ist knapp drei mal so groß wie Deutschland, bei nur 24 Millionen Einwohner. Viele verbinden mit dem Land einen verheerenden Bürgerkrieg und das Problem der Landminen. Obwohl seit Anfang 2000 damit Schluss ist, hat es noch viele Probleme, wie Kriminalität, ethnische Spannungen, Korruption und extrem hohe Preise für Urlauber, die zudem noch ein Visum benötigen, das nicht an der Grenze ausgestellt werden kann.

Wer dies alles nicht scheut, findet ein noch ursprüngliches Afrika vor: Die Vegetation reicht hier klimabedingt von tropischem Regenwald im Norden über Baumsavannen im Zentrum bis hin zur trockenen Grassavanne. Wir waren im Herbst 2015 für mehrere Woche im Bereich des Okavango Flusses und genossen dort herrliche Naturbeobachtungen. Der Fluss entspringt als Kubango im Zentrum von Angola auf dem Hochland von Bié und fließt von dort aus nicht zum Ozean, sondern in das abflusslose, wüstenhafte Landesinnere von Botswana. Dabei durchfließt er auch das Hochland in Richtung Süden zur Grenze von Namibia. Er ist 1.800 km lang, in der Trockenzeit flach und träge, aber in der Regenzeit ein alles zerreißender Strom, der 10 Milliarden Kubikmeter Wasser liefert und das Leben der Menschen und Tiere sichert.

Auch wenn die offizielle Liste (Birds of Angola) 983 Vogelarten in Angola verzeichnet, sind es wohl deutlich über 1.000 Vogelarten die dort beheimatet sind oder als temporäre Gäste verweilen. 17 Arten des Reiher, wie der Purpur-, Schwarzhals- und Goliathreiher kommen dort vor, wobei letzterer mit 1,40 m der größte Reiher der Welt ist. Er wird bis zu sechs Kilo schwer und gibt scharfe Laute von sich, die noch über zwei Kilometer hörbar sind. Er ernährt sich ausschließlich von Fischen, von denen er bis zu drei Kilogramm schwere Exemplare ganz verschlucken kann und sich dabei auch den Fang eines Tigerfisches zutraut.

Als schönster Reiher Afrikas gilt der Silberreiher, er ist zudem – wenn auch selten – in Deutschland beheimatet. Auch wenn sich in Afrika einige Stämme ebenfalls mit Reiherfedern schmücken – wie man das aus dem amerikanischen Kontinent oder dem Europa um 1880 her kannte – und obwohl er einige Fische verspeist, wird er weder als „Fressfeind“ angesehen noch sonderlich dezimiert.

Von den acht Storcharten ist der Marabu der größte Storch und der auch fotogenste. Auch wenn ihn manche als den „hässlichsten Vogel Afrikas bezeichnen“ und er „Mitglied der Ugly Five“ ist, ist es ein imposantes Tier. Und ein wehrhaftes obendrein. Selbst die Geier haben Respekt vor seiner Kraft und seinem Schnabel. Er hat eine Spannweite von bis zu drei Metern und einen geier-ähnlichen Gleitflug, der relativ einfach zu fotographieren ist.

Zahllose Raubvögel zieren den Himmel Angolas: Die meisten davon sind Geier, Falken und Weihen. Auch 12 Adlerarten leben, lauern, fressen, kämpfen, fliegen und ruhen hier. Den Kaffernadler z. B. erkennt man an einem weißen V auf dem ansonsten schwarzen Körper, das immer zu sehen ist, ob er sitzt oder fliegt.

Ebenfalls sehr auffällig ist der Schreikopfseeadler, der mit ca. 2,5 kg und knapp zwei Metern Spannweite nicht besonders groß, aber unverwechselbar ist. Kopf, Hals, obere Teile von Brust und Rücken sowie der Schwanz sind schneeweiß, der Rest des Körpers ist kastanienbraun bis schwarz. Der Schnabel ist gelb mit einer schwarzen Spitze, so ist er selbst für Ungeübte einfach zu identifizieren. Gerade ihre Revierrufe – wobei meist ein Paar „im Duett“ ruft – ist unverkennbar und wird auch als „Stimme Afrikas“ bezeichnet.

Imposant ist der größte Adler Afrikas, der Kampfadler. Sein Rücken, sein Hals und seine Schwingen sind dunkelbraun, während der Bauch weiß gefärbt und braun gepunktet ist. Die Iris ist gelb, was ihm einen markanten Blick gibt. Er hat eine Spannweite von zu 230 cm und oftmals ein Gewicht von über fünf Kilo.

18 Rallenarten sind hier beheimatet, alle besitzen eine Art Schild aus Federn, welche die selbe Farbe wie ihr Schnabel aufweist. Mit ihren sehr langen Beinen können sie sehr gut schwimmen, auch wenn sie keine Schwimmhäute haben.

Der in Afrika weitverbreitete Kuckuck ist in Angola mit 20 Arten vertreten, dazu gehört der Dickschnabel-, Oliv- und Afrikanerkuckuck, wobei längst nicht alle Arten  ihre Eier in fremde Nester legen. Ebenso weit verbreitet sind die Bartvögel, von der Größe eines Spatzen, allerdings ohne vorstehenden Bart, dafür aber mit bunt gefärbte Kehlen, von metallisch blau bis leuchtend gelb. In der Waldregion leben 15 Tauben- und 7 Papageiarten, wie das Orangenköpfchen, ein grüner 20 cm großer Papagei, dessen Kopf größtenteils leuchtend rot gefärbt ist. Ebenso hübsch anzusehen ist der Goldbugpapagei, der an seinem Kopf und dem oberen Teil der Schwingen leuchtend gelb ist.

Ebenfalls schön abzulichten sind die acht Storch- und zwei Flamingoarten, der grazile Sekretärvogel und der bekannte Wiedehopf. Die zwölf Bee-Eater Arten können von einem erfahrenen Fotographen mit geeigneter Technik noch abgelichtet werden, bei den 14 nachtaktiven Eulenarten in Angola dürfte das dagegen sehr schwer – und wegen den dann ebenfalls häufig anzutreffenden Raub- und giftigen Tieren auch gefährlich werden.

Turakos haben eine markante Federkrone auf dem Kopf und sind sehr farbenfroh, wie der blaue Prachtturako oder der Rotschopfturako. Ebenfalls ein Turako ist der graue Lärmvogel: Er heißt auf Englisch „Go-Away-Bird“, weil sein sehr lauter Schrei ähnlich klingt, wie „Go-Go-Go-Away“. Wenn er, wie auf der Fußpirsch, aufgestöbert wird, stößt er diesen Schrei auf, warnt alle anderen Tiere und verschreckt diese. Er ist deswegen bei Waldläufern wie bei Naturbeobachtern nicht sehr beliebt und man sollte seine hohen Aussichtspunkte in Baumwipfeln vorsichtig umgehen, was allerdings einfacher geschrieben als getan ist.

An der Westküste gibt es Taucher- und Sturmvögel, den Brillenpinguin, den Rosapelikan, sowie fünf Albatrossarten. Albatrosse haben eine gewaltige Spannweite und können, den Aufwind nutzend, mit ihrem dynamischen Segelflug stundenlang im Himmel über dem Meer gleiten, ohne einmal mit den Flügeln zu schlagen. Die bis zu 12 Kilo schweren Tiere sind majestätisch in der Luft anzusehen, der Start und die Landung sind eher schwerfällig und verlangen von den Tieren alles ab. Ihre Hauptnahrung sind Tintenfische, hin und wieder Fische, selten Aas.

Für unsere Beobachtungen hatten wir zum Testen das brandneue Leica 8 x 56 HD R dabei, welches eine hervorragende Schärfe, Oberflächenvergütung und Bedienbarkeit hat. Es ist ergonomisch ausgefeilt, mit einem leichten Magnesiumgehäuse das mit Gummi überzogen und absolut schmutzunempfindlich ist. Es ist auffallend farbecht und hat eine hohe Lichtempfindlichkeit, die noch brillante Bilder in der Dämmerung liefert, wenn andere Gläser nur noch „Matsch“ zeigen. Ein perfektes Fernglas für die Vogelkunde. Durch verstellbare Augenmuscheln ist es auch ideal für Brillenträger oder Anwender mit schlechteren Augen. Die weiteren Spezifikationen wie den eingebauten Entfernungs-, Temperatur- oder den Winkelmesser sind Gimmicks für die Perfektionisten und die Forscher.

Über 5.000 Bilder dieser Reise sind mit der nun schon drei Jahren alten Leica V Lux 3 gemacht worden. Diese hochauflösende Kamera bietet scharfe Bilder und ein 600er optisches Tele, welches für die Entfernungen im südlichen Afrika unabdingbar ist. Es hat sich für uns herausgestellt, dass es mit den JPGs in mittlerer Qualität die besten Ergebnisse liefert, die auch noch für großformatige Bilder ausreicht. Leicatypisch perfekt ist die Handhabung der Funktionen, das Klappdisplay für ungewöhnliche Perspektiven, das übersichtliche Menu und die Serienbildfunktion mit bis zu zehn realistischen Bildern pro Sekunde, die man auch bei manchen Vogelarten braucht, um nur ein gutes Bild später ablegen zu können.

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