Die Seehundstation Nationalpark-Haus ist die leistungsfähige anerkannte Betreuungsstation für Meeressäuger. Zwischen 100 und 180 verwaiste Seehunde und vereinzelt auch Kegelrobben werden jährlich aufgezogen und in die Nordsee zurückgebracht. Die Station ist zuständig für das gesamte Niedersächsische Wattenmeer, das als Nationalpark, Biosphärenreservat und Weltnaturerbe besonderen Schutz genießt.

Bereits vor einigen Jahren hat der Verein zur Erforschung und Erhaltung des Seehundes e.V. drei Leica Geovid Ferngläser gekauft, um die Arbeit der Mitarbeiter zu optimieren. Für die Basisaufgabe der Seehundstation, der Rehabilitation und Aufzucht verwaister Seehund-Jungtiere, ist beim Fund eines Tieres die individuelle Kontrolle des Fundortes enorm wichtig: Wie groß ist die Distanz zum Tier? Wie weit ist der nächste Priel entfernt? Wie ist das äußere Erscheinungsbild des Tieres? Mit dem Leica Fernglas Geovid 8×42 R stehen die notwendigen Informationen effizient und schnell zur Verfügung.

Das Wichtigste beim Fund eines Tieres ist, Distanz und Ruhe zu bewahren – das dient der Reduzierung des Stresses für das Jungtier und der möglichen Option, dass ein in der Nähe befindliches Muttertier ihren Welpen abholen könnte. Erst wenn sichergestellt ist, dass keine Chance der Kontaktaufnahme mit der Mutter mehr möglich sein wird, werden die speziell geschulten Wattenjagdaufseher oder die Mitarbeiter der Seehundstation Nationalpark-Haus das Tier in die Seehundstation bringen.

Eine ähnliche Vorgehensweise wird beim Fund eines verletzten oder geschwächten Wildvogels umgesetzt: Kontrolle aus der Distanz reduziert den Stress beim Tier. Die vom Verein zur Erforschung und Erhaltung des Seehundes e.V. betriebene Vogelstation hat mit über 500 eingelieferten Vögeln p.a. einen noch höheren Bedarf beim Einsatz hochwertiger Optik.

Ein weiterer Einsatzbereich der Leica Geovid Ferngläser ist die Beobachtung der Tiere bei Fahrten zu den Seehundbänken: Mitarbeiter der Seehundstation Nationalpark-Haus Norden-Norddeich begleiten für den Nationalpark zertifizierte Fahrten, können während der Fahrt die Anzahl der Seehunde aufnehmen, die auf den Seehundbänken vergesellschaftet lebenden Kegelrobben differenzieren und gleichzeitig die Distanz des Schiffes zu den Tieren messen. Mögliche Störungen werden dokumentiert und helfen bei der Optimierung des Schutzes der Charaktertierart des Wattenmeeres.

 

Dr. Peter Lienau ist Leiter der Seehundstation Nationalpark-Haus

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