Leica-Mitarbeiter Oliver Vogler ist Referent der Leica Akademie und hatte „Travis“, das reisende Leica Fernglas, auf einer Expedition in die Antarktis dabei. Was er mit dem Leica Trinovid 10×42 erlebt hat, schildert er im folgenden  Interview.

Leica Sportoptik: Was hat Sie in die Antarktis geführt, und warum war „Travis“ dabei?
Oliver Vogler: Wir begleiten jedes Jahr mehrmals den Erlebnis-Reiseveranstalter Oceanwide Expeditions auf Reisen in die Arktis und die Antarktis. „Travis“ habe ich bewusst gewählt, um die Artenvielfalt der dortigen Tierwelt besser beobachten zu können, sei es die Wale und Pinguine oder auch die Seevögel und Seelöwen. Außerdem habe ich das Fernglas unseren Kunden und der Schiffscrew ausgeliehen, damit sie die Qualität des Fernglases buchstäblich mit eigenen Augen testen konnten. Insbesondere die Crew der MV Plancius und die Brückencrew um Kapitän Levakow hat dieses sehr ausgiebig in Anspruch genommen.

Leica Sportoptik: Was war das eindrucksvollste Erlebnis, das Sie mit „Travis“ beobachtet haben?
Oliver Vogler: Eindeutig eine Walformation von 15 Orcas, die inklusive ihrer Babywale gut eine halbe Stunde mit unserem Schiff gespielt haben. Ein solches Schauspiel habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht zu sehen bekommen. Die Orcas  gehören zur Familie der Delphine und bewegen sich ähnlich. Immer wieder gibt es beeindruckende Sprünge, wie sie aus dem Film „Free Willy“ bekannt sind. Obwohl diese Säugetiere auch Killerwale genannt werden, wirken sie – zumindest aus der Ferne – eigentlich recht friedlich. Die majestätischen Orcas bewegten sich in verschiedenen Entfernungen vom Schiff, konnten aber durch die schnelle und präzise Scharfstellung des Trinovids permanent sicher fokussiert werden. Spritzende Wassertropfen glänzten in der Sonne und konnten im Detail genauso gesehen werden wie die Augen, die Atmungsöffnung oder Zähne der mehrere Tonnen schweren Riesen.

Leica Sportoptik: Welche Vögel haben Sie beobachtet?
Oliver Vogler: Unter anderem die Eselspinguine, Goldschopfpinguine und die Adeliepinguine brüten auf dem antarktischen Kontinent. Es gibt rund 20 flugfähige Vogelarten. Darunter sind der Königsalbatros, der Schneesturmvogel und der Silbersturmvogel. Viele der Vögel brüten auf weit im Landesinneren liegenden Bergen, die eisfrei aus der weißen Schneewüste herausragen. Mit dem Trinovid konnte ich unter anderem beobachten: Schwarzbrauenalbatrosse, Wanderalbatrosse und Südliche Königsalbatrosse.

Leica Sportoptik: Welche besonderen Vorzüge bietet das Trinovid in extremem Klima?
Oliver Vogler: Das Trinovid ist gebaut, um sowohl in glühender Hitze als auch in klirrender Kälte einwandfrei zu funktionieren. In der Antarktis lagen die Temperaturen bis zu 15 Grad Celsius unter Null. Trotzdem ließen sich die Einstellelemente des Trinovids leicht bedienen. Das Herausdrehen der Augenmuscheln, die Anpassung des Dioptrienausgleichs, die Festlegung des Augenabstandes und die Scharfstellung waren geschmeidig wie immer. Aufgrund der durchdachten Konstruktion konnten alle Einstellungen selbst mit dicken Handschuhen vorgenommen werden. Die Stickstofffüllung sorgte dafür, dass die Gläser von innen nicht beschlugen, und auch von außen gab es dank der schmutz- und wasserabweisenden Vergütung keine Probleme.

Leica Sportoptik: Welche Vorteile bietet das Trinovid unter extremen Lichtverhältnissen?
Oliver Vogler: Zunächst einmal ist es in der Antarktis bei voller Sonneneinstrahlung sehr hell. Eis und Schnee reflektieren das Licht und ergeben zeitweise unendliche weiße Landschaft. Trotzdem sind feine Farbnuancen vorhanden. Das Leica Trinovid gibt die feinen Farbtöne in Weiß, Blau und Grün absolut realistisch wieder. Sehr feine Kontraste und Details konnten immer wieder in den weiten Flächen entdeckt werden. Gegenlicht konnte diesem Seherlebnis nichts anhaben. Trotz tiefstehender Sonne blieb das Bild kontrastreich und plastisch.

Leica Sportoptik: Was ist der nächste Einsatzort für das Trinovid?
Oliver Vogler: Das Trinovid „Travis“ werde ich im Juli auf die nördliche Halbkugel nach Spitzbergen mitnehmen. Dort plane ich, Eisbären und Robben aus einer sicheren Distanz zu beobachten. Am Nordpol gibt es weitere Herausforderungen für Mensch und Material. Viele Säugetiere wie Rentiere, Karibus, Moschusochsen, Polarfüchse, Schneehasen und Wölfe sind hier zu Hause. Es wird auf jeden Fall spannend.

Leica Sportoptik: Vielen Dank für das Gespräch.

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